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Institutioneller

Grußwort des Vorsitzenden

Die Tarife ändern sich

In unserem letzten Artikel lautete der Titel ‚Verändernde Kräfteverhältnisse’. Jeden Tag gibt es bedeutende Veränderungen in unserem Land und weltweit. Zum Schluss beschäftigen wir uns mit den Zöllen. Seit dem Amtsantritt von Trump, insbesondere mit den angekündigten Zöllen gegen Länder, beginnend mit China, werden wir sehen, wie sich diese Maßnahmen zukünftig auf die Kräfteverhältnisse auswirken und wer Verlierer oder Gewinner sein wird.

Für unseren Sektor gesprochen erwarte ich, dass diese Zolländerungen indirekt auch uns negativ treffen werden, insbesondere bei exportabhängigen Produkten wie importiertem Stahl. Das werden wir bald gemeinsam erleben. Andererseits werden chinesische Werkzeugbauer, die bereits Vorteile bei Kosten und Lieferzeiten haben, unter dem Druck dieser neuen Zölle aggressiver in den europäischen Markt expandieren.

Betrachtet man unseren Binnenmarkt, so kann man im Vergleich zum Vorjahr von einer Marktverengung um etwa 15 % sprechen. Mit den ab Juni startenden neuen Automobilprojekten erwarte ich jedoch eine positive Dynamik in unserem Sektor. Das Risiko durch China besteht natürlich weiterhin, besonders im Bereich der Blechwerkzeuge. Unsere Mitgliedsunternehmen melden vermehrt Rückmeldungen und Lösungsanfragen, und wir planen im Mai eine spezielle Gruppensitzung zu diesem Thema. Parallel dazu werden unsere Workshops zu Kunststoffspritzgießwerkzeugen, insbesondere im Automobilbereich, fortgesetzt. Die Kluft zwischen Import- und Exportwerten bei Kunststoffspritzgießwerkzeugen ist nach wie vor sehr groß.

Ich werde meine kritische Selbstreflexion, die ich in meinen letzten Artikeln und Reden geäußert habe, fortsetzen.

Die Qualität der aus China kommenden Werkzeuge und Teile kann nicht länger ignoriert werden. Sie machen sowohl bei Lieferzeiten als auch bei der Produktionsgeschwindigkeit einen großen Unterschied. Ihre Rückmeldungen erfolgen trotz Zeitunterschieden sehr schnell, und das ist allen bewusst. Als heimische Werkzeugbauer haben wir keine andere Wahl, als das Qualitäts-Kosten-Zeit-Dreieck besonders für den Binnenmarkt bestmöglich zu erfüllen. Andernfalls drohen Schrumpfung und Schließungen. Weltmarktführer fusionieren, weil sie mit China nicht mehr mithalten können.

Laut der Präsentation von Ryan Huang, Präsident der chinesischen Werkzeugbauervereinigung, sank der Wert der Werkzeugimporte Chinas 2023 um mehr als 8 % auf 1,026 Milliarden USD, während der Wert der Werkzeugexporte um mehr als 7 % auf 8,29 Milliarden USD stieg. Unser Exportwert liegt bei rund 650 Millionen USD.

Kürzlich hatten wir ein Online-Treffen mit meinem geschätzten Freund Stephan Berz, dem neu gewählten Präsidenten von ISTMA Europa, unserer Dachorganisation. Hauptthema war die Strategieplanung für die neue Amtszeit. Hoffentlich werden wir im November an der europäischen Generalversammlung in Berlin teilnehmen. Außerdem wurde ich auch in diesem Jahr wieder zur Rusmold-Messe eingeladen, bei der ich im letzten Jahr als Länderredner teilgenommen habe. Ich werde unser Land bestmöglich vertreten und erste Einschätzungen für mögliche B2B-Kooperationen in der Türkei vornehmen.

Ich wünsche mir, dass wir uns in guten Zeiten voller Projekte für unser Land und unseren Sektor wiedersehen.

Mit tiefstem Respekt und herzlichen Grüßen.

Şahan EÇİN

Vorstandsvorsitzender, UKUB